IamStylezMusic, John Legend, Mini-Rant

Für das neue Light Up The Night hat sich John Legend mit IamStylezMusic einen der up-and-coming Artists aus Jamaica als Feature-Gast geschnappt. Da liegt der Verdacht nahe, Legend sei nur ein weiterer Pop-Artist, der sich den aktuellen Hype um Dancehall zu Nutze machen will. Wäre da nicht das 2009 erschienene Can’t Be My Lover mit Gastspiel von Buju Banton. Zu der Zeit sicher keine Wahl, die dem populären Geschmack geschuldet war. Durchaus möglich also, das Legend tatsächlich Interesse an Dancehall hat.

Zumindest ein bisschen, denn die Kollaboration mit Stylez ist wohl mehr den Managements der beiden Künstler geschuldet, als der gegenseitigen, musikalischen Attraktion. Zwar nichts für Musikromantiker, aber für Stylez sicher eine gute Gelegenheit, um die Aufmerksamkeit des wichtigen US-Markts auf sich zu ziehen. Ob das gelingt wird sich jedoch zeigen müssen; noch ist das Video auf YouTube weit vom viral Hit entfernt.

Was mich offen gestanden wenig wundert. Der Part von Stylez ist zwar solide und vor allem straight Dancehall – big up dafür! – aber weder die Produktion von Phily Phat Boi noch Legends Performance können mich wirklich überzeugen. Abseits von Stylez ist mir das zu weichgespült und langweilig. Was schade ist, weil es auch anders ginge (siehe das Buju-Feature).

Das wiederum ist ziemlich passend, wenn wir gerade schon von John Legend reden. Denn zu ihm habe ich eine komplizierte Beziehung. Nämlich zählt er zu einer Riege von Artists, die mich mit ihren Veröffentlichungen meist traurig und selten sehr glücklich machen. Ich nenne sie too-commercial-to-be-brave 1. Gemeint sind damit Künstler, die zwar wahnsinnig talentiert sind und das auch immer wieder mal unter Beweis stellen, jedoch in der Regel schwachbrüstige Popmusik releasen 2.

Im Falle Legends ist das Beweisstück für sein Potential das 2006er Album Once Again. Mit Reggae hat das zwar herzlich wenig zu tun, ist aber eine äußerst feine Soul/R&B Scheibe. Auf dem Album hat Legend großteilig co-produziert und dabei stark auf eine organische Akustik gesetzt, primär natürlich aufs Klavier, das er bekanntlich selbst spielt und an dem er auch auf dem Cover des Albums sitzt. Das Ergebnis hat eine Menge zurückgelehnte Vibes – und das unterscheidet es von den meisten seiner übrigen Releases, die für meine Begriffe allzu oft seelenlose Neuzeit-R&B-Nummern sind.

Ende des kurzen Rant-Exkurses. Schaut Euch das Video zu Light Up The Night an und fällt Euer eigenes Urteil:

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