Gappy Ranks – Pon Di Lawn EP (2017)

Gappy Ranks ist in letzter Zeit ziemlich umtriebig. Am 08. Januar droppt er eine 10 Tunes starke EP namens Pon Di Lawn. Darauf lässt er den Old School Dancehall Flavor der 80er und frühen 90er Jahre – Stichwort „Digital“ – wieder auferstehen. Damit gesellt sich Gappy zu einer ganzen Reihe von Artists die seit einigen Jahren an einem Revival der digitalen Sound-Ästhetik arbeiten – sehr zur Freude zum Beispiel von Nils drüben beim House of Reggae.

Das gute Stück geisterst schon ein paar Wochen durchs Internet und kann auf Gappy’s Facebook-Page in voller Länge probegehört werden. Obwohl nicht mehr brand new, soll es hier trotzdem nicht fehlen.

Der titelgebende Opener ist eine zeitgemäß aufpolierte Version auf dem seit 1967 im Umlauf befindlichen Tonight Riddim, der mit Fug und Recht als ein Stück Dancehall Geschichte gelten darf.

Ein kleiner Exkurs: In der EP Beschreibung auf Soundcloud heißt es, der Riddim sei 1987 erschienen. Das ist nur so halb richtig. Der Ursprung des Riddims ist eine Nummer namens Tonight von Keith & Tex aus dem Jahr 1967. Laut Riddimguide folgten in den 70ern bereits vereinzelte Adaptionen, z.B. das wunderbar anzügliche Bedroom Mazurka von Augustus Pablo oder Jah Woosh’s Walls of Babylon. 1986 schließlich, im Jahr vor seinem großen Durchbruch in den Dancehalls, erscheinen dann zwei Nummern auf dem Tonight: Tenement Yard von Eddie Constantine auf Studio One und Little John’s Don’t Hang Your Head. 87 schließlich produziert dann Philip ‚Fatis‘ Burrell die heute bekannte Dancehall Version, auf der sich ab dann etliche Artists austobten. Erwähnenswert sind z.B. Kill Me With No von Delroy Kat, Tenor Saw’s Lots of Sign oder die Buju Banton & Beres Hammond Combination Little More Time

Auch auf dem Rest der EP reitet Gappy über etliche Adaptionen großer Dancehall Riddims von Sleng Teng bis Fever Pitch. Anspielstationen mit Rewind-Garantie sind neben dem Titeltrack: When LastMouldy Arm, Run Up, Puff Puff und Watch Di Time. Heißt also sechs von zehn Tunes der EP sind geradewegs Feuer – ein mehr als guter Schnitt! Geskippt wird, zumindest meinerseits, nichts. Also: Jetzt reinhören und Ende der Woche dann zuschlagen.

 

 

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