In 2015 machte der junge UK Producer Cadenza verstärkt auf sich aufmerksam. Mit bürgerlichem Namen heißt er Oliver Rodigan, was auf seine in Reggae-Kreisen bekannte bis verehrte Abstammung schließen lässt: Sein Vater ist niemand geringeres als David Rodigan himself. Ein Fakt allerdings, den Oliver laut eigenem Bekunden am liebsten unter Verschluss gehalten hätte, wollte er doch nie durch die damit einhergehenden Assoziationen auffallen.
Doch muss man sich bei Cadenza keine Sorgen machen, dass er nur in den Spuren seines Vaters wandelt. Denn, im Gegensatz zu diesem, hat er sich dem Schaffen eigener Musik verschrieben. In seinem Soundcloud-Profil finden sich erste Belege seines musikalischen Tuns vor etwa vier Jahren. Die ersten Schritte machte er laut Interviews – die im letzten Jahr gehäuft auftauchen und hier seh- bzw. lesbar sind – allerdings bereits deutlich davor: Als Oliver 14 ist, bringt sein Bruder Fruity Loops mit nach Hause, fixt ihn damit an und der junge Oliver entdeckt seine Leidenschaft fürs Produzieren.
Parallel zu seinen musikalischen Experimenten studiert er Theologie(!) und macht im Anschluss ein Praktikum in den bekannten Geejam Studios auf Jamaika, in denen unter anderem bereits Rihanna, Alicia Keys und Drake aufgenommen haben. Mit dieser Erfahrung im Rücken zieht es ihn zurück nach UK, wo seine Karriere an Fahrt aufnimmt. 2014 wird er dann gefragt, ob er mit Diplo bzw. Major Lazer auf Tour gehen will – eine Chance, die er sich natürlich nicht entgehen lässt. Nach eigenem Bekunden eine weitere lehrreiche Etappe.
Im letzten Jahr hat er dann seinen ersten regelrechten Hype, dessen Höhepunkt zweifelsohne das Release von Foundation mit Stylo G und Busy Signal darstellt (das zugehörige Video ist für Non-DE-User ebenfalls sehenswert, alternativ zur Not auch hier).
Neben diesem Hit 1 – der auch vom guten Timing des Release lebte, das genau zum Notting Hill Carnival lanciert wurde – hat der Mann in seiner Diskographie noch weitere Perlen. Setzt man sich ein wenig mit seiner Arbeit auseinander, wird klar, dass hier jemand am Werk ist, der seine diversen musikalischen Einflüsse in einem eigenständigen Sound synthetisieren will.
So ist er natürlich – wie könnte es bei diesem Elternhaus auch anders sein – beeinflusst von Reggae und Dancehall, doch ebenso finden sich in seiner Arbeit Elemente aus elektronischer Musik, Trap, HipHop oder Jungle. Diese für UK nicht unübliche Mischung diverser Styles macht seine Arbeit spannend und abwechslungsreich.
Ein Anspielen wert sind exemplarisch die folgenden Nummern:
Ella Eyre – If I Go (Cadenza Remix)
Richtig stark sind auch seine Kollaborationen mit dem Londoner Reggae Artist Kiko Bun. Zum einen wäre hier How Many Times zu nennen:
und auch When Will I Stop Dreaming, das neben den beiden außerdem noch Loyle Carner featured, ist interessant:
Last but not least sei noch Electric Blocks mit Fem Fel empfohlen, das gemeinsam mit Foundation vielleicht das kompletteste Bild davon zeichnet, in welche Soundwelten uns Cadenza entführen will und kann:
Spannend zu verfolgen wird sein, in welche Richtung sich Cadenza in 2016 entwickelt. Der Grundstein für ein erfolgreiches Jahr ist jedenfalls gelegt mit einem zusehends klarer erkennbarem, eigenem Style, Zugang zu relevanten Artists und der Neugier der Medien im Rücken.
Kaufen kann man die Musik von Cadenza natürlich auch, z.B. hier:
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